Mit die bekannteste Online-Karte dürfte „Google Maps“ sein. Das betrifft die Karten selbst, die man als Software-Entwickler auch in eigenen Applikationen verwenden kann, als auch die Google-Appliktionen für die unterschiedlichen Plattformen: im Web über die Google-Seite und mobile mit den Apps auf Android und iOS.
Neben Google Maps gibt es auch das Community-Projekt der OpenStreetMap. Der Datenbestand steht Google Maps inzwischen in nichts nach und ist immer wieder in Details wie Nebenstrecken und Wanderwegen umfänglicher.
Häufig trifft man auf die Vorstellung, dass die Nutzung von Google Maps kostenfrei wäre – dem ist aber nicht so ! Die private Nutzung der Google-Webseite und der Google-Apps ist frei für die Anwender, aber wenn Software-Hersteller die Daten in eigenen Programmen verwenden möchten gibt es einige Bedingungen zu beachten. Der Einsatz der Google-Daten ist nämlich nur für ganz bestimmte (in der Regel nicht-kommerzielle) Zwecke erlaubt und nur in bestimmten Umfängen. Das ist auch nicht verwerflich – selbstverständlich möchte Google nichts einfach so verschenken sondern Geld verdienen mit ihrer Datensammlung.
Viele Seiten, die Kartendaten verwenden, sind auf OpenStreetMap-Daten gewechselt. Hier gibt es aber mehrere Möglichkeiten und Anbieter, die die Karten jeweils in eigenen Layouts und mit zusätzlichen Inhalten anbieten. Und es gibt auch noch zusätzliche kommerzielle Anbieter wie ESRI und HERE , die ebenfalls Geodaten anbieten – es gibt also nicht nur Google, bei weitem nicht ! Eine kleine Auswahl zur Ansicht und zum Vergleichen habe ich in eine kleine App gesteckt, in der man die unterschiedlichen Basiskarten (Basemaps) für einen gewählten Ausschnitt vergleichen kann: zum BaseMap-Demo.
Sobald man sich daheim mit der Software seiner Wahl eine schöne Route gebastelt hat, gilt es diese auf das Moped zu übertragen – bzw. auf das Navi, das man hier verwenden möchte.
Hier benötigt man ein Format, das die Planungssoftware schreiben und die Navisoftware lesen kann. Inzwischen hat sich hier als Quasi-Standard das GPS-Exchange-Format (GPX) herausgebildet, es gibt aber von den einzelnen Navi-Herstellern noch produktspezifische Formate, die es aber nicht zu dieser Bedeutung wie GPX geschafft haben. Wenn das Navi dann kein GPX lesen kann helfen Formate-Tausendsassas wie RouteConverter – der nicht nur konvertiert – oder GPSBabel.
Neben der Frage, welches Datenformat beide Systeme verstehen (das Planungstool daheim und das mobile Navi), wird man je nach Software auch mit der Entscheidung konfrontiert, ob man Waypoints, Tracks, Routen oder sonstwas austauschen möchte – hä ?
Ganz grundsätzlich enthalten die Dateien, die man hier kopiert, jede Menge Punkte in Form von x/y-Koordinaten. Die darzustellende Wegstrecke ergibt sich dann aus der Verknüpfung dieser Punkte miteinander.
Die hier verwendeten Begriffe stammen ursprünglich aus der Welt der GPS-Receiver und beschreiben jeweils unterschiedliche Konzepte bzw. Features der Geräte. Im Wesentlichen geht es um Tracks und Routen:
Tracks sind im ursprünglichen Sinn aufgezeichnete Streckenverläufe aus GPS-Receivern. GPS-Receiver können in einen Aufnahme-Modus versetzt werden in dem mit unterschiedlichen Zyklen entweder zeit- oder streckenbezogen (alle x Sekunden oder alle x Meter) die jeweils aktuelle Position gespeichert wird, optional mit einem Zeitstempel und gegebenenfalls mit einer Höheninformation. Diese Punkteliste kann man dann auf einer Karte einblenden und durch gerade Linien miteinander verbinden. Das ergibt den Track, den man auf einer Karte darstellen kann. Die Daten, die man in den einschlägigen Portalen zu Motorrad-, Wander oder Laufrouten herunterladen kann, sind häufig Tracks. Die kann man dadurch erzeugen, dass jemand einfach einen GPS-Tracker mitlaufen läßt und den gewählten Weg aufzeichnet, teilweise erkennbar an kleinen Schlenkern wenn man bei der Aufzeichnung falsch abgebogen ist. Witzisch bei der Gelegenheit: Wikipedia zieht hier den Vergleich zu den von Hänsel und Gretel verstreuten Brotkrumen um den gelaufenen Weg zu markieren – anschaulich, aber der Erfolg der Aktion ist mir nicht mehr präsent ….
Die Punkte, die diese Tracks bilden, nennt man mal „Trackpoints“, mal „Positionspunkte“ – mal gar nicht. Um die Tracks anschaulich als eine Strecke auf Karten einsetzen zu können wählt man eher kurze Zyklen, damit die Verbindungen zwischen den Punkten nicht zu weit von den eingezeichneten Wegen der Karte abweichen. Deshalb werden hier relativ viele Punktdaten übergeben. Letztendlich funktionieren Tracks wie grafische Linien, die aus geradlinigen Verbindungsstücken bestehen – je mehr Punkte eingesetzt werden umso präziser können Kurven und Bögen nachgebildet werden. In Tracks sieht man also unmittelbar den Verlauf einer Strecke ohne mögliche Varianten wie bei den unten beschriebenen Routen.
Routen bestehen aus Wegpunkten bzw. Waypoints, die häufig auch mit einem Bezeichner versehen sind. Vom Verwendungszweck her sind das Planungsdaten und die Waypoints markieren die markanten Punkte der geplanten Route. Waypoints erfasst man typischerweise so dass sie weit auseinander liegen weshalb eine geradlinige Verbindung nur eine ganz grobe Strecke ergibt, die keinem kleinräumigen Straßenverlauf folgt. Wenn man aus Waypoints die konkrete Strecke abbilden möchte verwende man hierzu eine Routing-Software, die die Punkte über das Straßen- und Wegenetz verbindet. Und hier wird es dann interessant, weil dann die verfügbaren Daten, der eingesetzte Routing-Algorithmus mit den vorgegebenen Parameter und die Auswahl und Menge der Punkte das Ergebnis beeinflussen – z.B. ob die Verbindung zweier Waypoints über die Autobahn oder kleine Nebenstrecken führt. Je dichter ich die Waypoints setze umso stärker nehme ich selbst Einfluss auf den Streckenverlauf. Umgekehrt wirken die Optimierungskriterien des gewählten Routing-Systems umso stärker je weiter die Waypoints auseinander liegen – bei motorradspezifischen Optimierungen wie bei „kurviger.de“ eine interessante Variante. In den gespeicherten Routenpunkten steckt also noch Interpretations-Spielraum, die Waypoints geben nur vor, über welche Punkte die Route führen muss.
Selbstverständlich gibt es auch Mischformen, wobei sich das eine aus dem anderen ableitet. Eine Routenplanungs-Software ermöglicht häufig die Routenplanung in Form von Waypoints, die man in eine Karte setzt. Diese Waypoints kann man sich über eine Routing-Funktion miteinander auf dem Straßennetz verbinden lassen. Die daraus resultierende Route kann dann in einen Track umwandelt werden – dazu setzt die Software so viele explizite Stützpunkte ein dass sich der Track an dem Straßenverlauf orientiert und grafisch entsprechend genutzt werden kann.
Welches Austausch-Konzept nun das Richtige ist, hängt davon ab, was man vorhat und was insbesonderen das Navigationssystem bietet. Dazu habe ich noch einen separaten Artikel, aber ganz grundsätzlich muss man beachten, dass die Arbeit mit Waypoints (die groben Wegmarken) eine Routing-Software erfordern, die mit Zwischenzielen umgehen kann.
GPX stammt von der Firma TopoGrafix, basiert auf XML und kann damit mit einem normalen Editor geöffnet und im Notfall auch bearbeitet werden – wenn man die korrekt XML-Struktur beachtet.Die weite Verbreitung resultiert (vermutlich) aus der flexiblen Definition und dem Umstand, dass es sich um ein lizenzfreies Format handelt. Erstes Erkennungsmerkmal ist die Datei-Endung gpx, zweites die XML-Struktur. Hier ein Beispiel-Auszug aus dem Westweg-Wanderweg im Schwarzwald:
<?xml version="1.0" encoding="UTF-8" standalone="yes"?> <gpx xmlns="http://www.topografix.com/GPX/1/1" xmlns:gpxx="http://www.garmin.com/xmlschemas/GpxExtensions/v3" xmlns:rcxx="http://www.routeconverter.de/xmlschemas/RouteCatalogExtensions/1.0" version="1.1" creator="Generated by Christian Pesch's RouteConverter. See http://www.routeconverter.de"> <metadata> <name>d_westweg_001.kml/Route</name> </metadata> <wpt lon="8.70202" lat="48.88960100000001"> <ele>0.0</ele> <name>Position 1</name> </wpt> <wpt lon="8.702031" lat="48.887803"> <ele>0.0</ele> <name>Position 2</name> </wpt> <wpt lon="8.700670000000002" lat="48.88735"> <ele>0.0</ele> <name>Position 3</name> </wpt> <wpt lon="8.699991" lat="48.886899"> <ele>0.0</ele> <name>Position 4</name> </wpt> ... <rte> <name>d_westweg_001.kml/Route</name> <rtept lon="8.70202" lat="48.88960100000001"> <ele>0.0</ele> <name>Position 1</name> </rtept> <rtept lon="8.702031" lat="48.887803"> <ele>0.0</ele> <name>Position 2</name> </rtept> ... </rte> <trk> <name>d_westweg_001.kml/Route</name> <trkseg> <trkpt lon="8.70202" lat="48.88960100000001"> <ele>0.0</ele> <name>Position 1</name> </trkpt> <trkpt lon="8.702031" lat="48.887803"> <ele>0.0</ele> <name>Position 2</name> </trkpt> <trkpt lon="8.700670000000002" lat="48.88735"> <ele>0.0</ele> <name>Position 3</name> </trkpt> ... </trk> </gpx>
Auch ohne großartigen XML-Kenntnisse kann man sich die Struktur erschließen:
Die Elemente können noch weitere Attribute enthalten, die noch zusätzliche Informationen liefern, wie sie bspw. von einem GPS-Empfänger noch geliefert werden.
Hier ist beispielsweise das KML-Format von Google-Earth oder das ITN-Format des Navi-Herstellers TomTom zu nennen. Eine Übersicht der gängigsten Formate bietet die Aufstellung, die der RouteConverter umsetzen kann: Konvertierungsliste RouteConverter.
Hier möchte ich einen subjektiven Überblick liefern über einige Routenplanungs-Systeme, die sich meiner Meinung nach gut eignen. Es gibt explizite Motorrad-Seiten bzw. -systeme, aber auch diverse Mehrzweck-Systeme sind hervorragend geeignet – es kommt darauf an, wie man sie einsetzt.
Und los geht’s …
RouteConverter fällt gleich mal etwas aus der Reihe, weil es sich hier nicht wie bei den meisten anderen Systemen um eine Web-Seite handelt, auf der eine Online-Karte die Routenplanung anbietet, sondern man kann das Java-Programm herunterladen und lokal installieren, wobei die Daten aber online bezogen werden. Wie der Name schon sagt, kommt das Programm eigentlich aus der Ecke „Datenkonvertierung“ – und wenn es darum geht, zwischen den unterschiedlichen Formaten der einzelnen Navi-Systeme hin und her zu konvertieren kommt man um RouteConverter nicht herum. Hilfreich in diesem Bereich ist auch GPSBabel, das hier ebenfalls viel zu bieten hat. Aber RouteConverter geht über die Konvertierung hinaus und ermöglicht eine Routenplanung ohne großen Schnick-Schnack aber mit allen Möglichkeiten, die man benötigt. Der Beitrag zur Routenplanung gibt einen Einblick in die konkrete Arbeit mit RouteConverter. Für die Hintergrundkarten bedient man sich verschiedener OpenStreetMap-Derivate und die verwendete Routing-Engine verwendet ebenfalls OSM-Daten. Über eine Community-Funktion kann man in Routen anderer Benutzer stöbern und eigene Routen zur Verfügung stellen. Das ebenfalls vorhandene Forum wird rege genutzt, was in meinen Augen dafür spricht, dass die Software von vielen Usern eingesetzt und vom Entwickler weiter gepflegt wird.
Für die Verwendung der Routen auf einem Navi stehen Exportmöglichkeiten in über 80 Formate zur Verfügung – da sollte das Passende zu finden sein. Was mir an RouteConverter besonders gut gefällt, ist die Realisierung als Open-Source-Projekt und der Einsatz von OpenStreetMap-Daten.
Das Interessante an Kurviger ist der verwendete Routing-Algorithmus: hier wird nicht der schnellste Weg gesucht sondern die Online-Software sucht kurvige Strecken und Berge – also ideal für alle, die es nicht primär eilig haben. Damit verspricht Kurviger, dass man bei der Planung selbst weniger Hand anlegen muss und dafür das System mit nur wenigen Wegpunkten eine interessante Route ausspuckt. Die Regeln der Routen-Berechnung kann der Anwender in den Einstellungen noch beeinflussen.
Für einen Verwandtenbesuch habe ich einmal die Probe auf’s Exempel gemacht und mir eine Route quer durch den Nord- und Mittelschwarzwald erstellen lassen nur durch EIngabe von Start- und Zielpunkt. Und Bingo: neben einigen Streckenabschnitten, die ich schon kannte, kamen noch ein paar Abschnitte dazu, die ich vorher nicht auf dem Schirm hatte, die sich aber definitv gelohnt haben. Grundsätzlich funktioniert das Prinzip von Kurviger also – und durch das Setzen von zusätzlichen Waypoints kann man das Ergebnis jederzeit beeinflussen.
Als Hintergrundkarte kann man diverse Aufbereitungen von OpenStreetMap-Daten verwenden. Daneben setzt Kurviger auch auf Daten von ESRI und des Bundesamtes für Kartographie und Geodäsie. Die Karten werden noch angereichert um motorradspezifische POIs (Points of Interest) wie Werkstätten und Pässe.
Und um das Ganze komplett zu machen gibt es passend zur Planungs-Software eine Smartphone-App unter Android – mehr dazu gibt es im Beitrag zu den Smartphone-Apps.
Calimoto kommt schon auf den ersten Blick sehr professionell und peppig daher. Neben den bereits umfangreichen Funktionen der kostenfreien Version gibt es noch zusätzliche Funktionsumfänge, die man käuflich erwerben kann. Der Slogan „no more straight roads“ signalisiert schon, dass hier Autobahnfahrer nicht im Focus stehen.
Die Routing-Funktion ist vergleichbar mit der von Kurviger – das ist bei der Planung enorm hilfreich wenn die Software schon von sich eine Tour ausspuckt, an der es nicht viel zu meckern gibt.
Das Kartenmaterial stammt hier von MapBox, einer Integrationsplattform unterschiedlicher Datenanbieter, unter anderem von OpenStreetMap. Das funktioniert prinzipiell erstmal ganz gut, aber die Auswahl auf anderen Plattformen finde ich dann doch flexibler und hilfreicher – eine topografische Karte mit Relief-Informationen in Form einer Schummerung finde ich für die Routen-Planung sehr hilfreich, die Karte bei Calimoto wirkt etwas „flach“ (Stand: 12/2018 – kann sich ja gerne noch ändern zumal die Funktionen sehr überzeugend realisiert sind).
Die in der Planungssoftware erstellten Routen können in der Android-App von Calimoto verwendet werden. Was diese App so bietet habe ich mir im Beitrag zu den Smartphone-Apps angesehen.
motocompano gibt es ebenfalls als Web-Planungs-Tool und als mobile Smartphone-Navigations-App. Dabei ist das Konzept des Projektes weiter gefasst: neben der Routenplanung sind umfangreiche Community-Funktionen und Multemedia-Features integriert. So kann man komplette Tracks inklusive der dazugehörigen Videos auf die Plattform hochladen – ich hatte schon immer gerätselt, wo die ganzen Videos landen nachdem so viele inzwischen eine Kamera am Helm haben
Jedenfalls ein interessanter und innovativer Ansatz – muss nicht jeder mögen aber zumindest mal was Neues.
GPSies ist eine Plattform für alle möglichen Zielgruppen, die sich mit GPS-Unterstützung im Freien bewegen: Läufer, Wanderer, Radfahrer und eben auch wir motorisierten „vagabonds“. Die Stärke der Plattform liegt dann auch vorrangig in der angebundenen Community – die Fülle der angebotenen Strecken der Benutzer ist schwer zu überschauen. Die eigentliche Herausforderung bei der Recherche ist das Ausfiltern der nicht passenden Tourenvorschläge.
Aber man kann auch eigene Strecken planen und erfassen – das funktioniert an sich, die Software berechnet dann die Route zwischen den Wegpunkten. Allerdings verstärkt sich hier der Eindruck, dass GPSies eher darauf abzielt, dass Benutzer ihre aufgezeichneten Tracks hochladen und mit der Community teilen.
Beim Kartenmaterial setzt GPSies vorrangig auf OpenStreetMap. Im Dezember 2018 findet sich ein Hinweis des Seitenbetreibers, dass sich das auf die geänderte Preisgestaltung von Google-Maps zurückzuführen ist.
Erfreulicherweise kann man immer wieder noch andere Routenplaner entdecken. Hier nachfolgend noch ein paar Anregungen:
der Routenplaner der Zeitschrift Tourenfahrer
Keine Sorge – auf dieser Seite wird sich noch was tun. Bislang bin ich selbst mit der Navigation auf dem Smartphone gelandet weil es hier einfacher ist, aktuell zu bleiben – zumindest, was die Software betrifft. Aber man muss klar feststellen, dass bei der Hardware die Smartphone-Lösung klar zurückliegt. Ich habe selbst zwar noch keine Probleme gehabt, aber ein ordentliches Motorrad-Navi ist sicherlich die robustere Lösung.
Aber man muss erstmal eine Stange Geld „investieren“ – da man nix mehr herausbekommt, ist investieren eigentlich der falsche Begriff – aber was tutu man nicht alles für sein Hobby. Bei den Motorrad-Navis schlagen die Hersteller preismäßig noch mal so richtig zu – vermutlich um den Umsatzeinbruch bei den Auto-Zubehör-Navis zu kompensieren.
Für ein Ärgernis halte ich die „lebenslangen kostenfreien Kartenupdates“, die die Hersteller anpreisen. In den kleingedruckten Fußnoten kann man dann mit Brille nachlesen, dass „lebenslang“ bedeutet, dass der Hersteller bestimmt, wann das Navi sein Produktleben ausgehaucht hat – da kann die Hardware noch laufen wie geschmiert, irgendwann liefert der Hersteller eben keine Updates mehr. In der Praxis ist die „Lebenszeit“ elektronischer Artikel oft nicht dadurch begrenzt, dass das Gerät die Löffel abgibt, sondern dass die Produktweiterentwicklung in der Sparte als solches das Gerät „altern“ lässt. Die Austauschrate bei Mobilfunkgeräten markiert das bei Smartphones bei 2 Jahren – bei Navis dürfte das drüber liegen, aber trotzdem halte ich den Begriff in den Verkaufsunterlagen schlicht und ergreifend für irreführend und stammt doch aus der Zeit, als bezahlte Datenupdates bei Navis zum Geschäftsmodell gehörten – und die Anwender verärgerten. Dass man nicht auf ewig Datenupdates wirtschaftlich anbieten kann dürfte jeder nachvollziehen können – also warum findet da die Marketing-Abteilung keinen besseren Begriff. So, Aufregung Ende …
robustes Gehäuse, das Feuchtigkeit und Vibrationen von den Mini-Rechnern fernhält
spezielle Befestigungsmöglichkeiten am Motorrad: in der Regel irgendwo am Lenker-Rohr
empfindliches und helles Display, das für Handschuhe geeignet ist: klar, wenn man da jedes mal auch im Stand erstmal die Handschuhe ausziehen muss um eine Umleitung zu suchen, wird es schnell nervig
Connectivity: ein Wifi-Modul ermöglicht das Laden von Karten- und Software-Updates über eine WLAN-Netz. Bluetooth ermöglicht die Integration des Smartphones und eines kabellosen Helm-Headsets. Aber mal ehrlich: muss man jetzt auch schon auf dem Moped telefonieren ? Aber wo das definitv Sinn macht ist die Wiedergabe der Abbiege-Hinweise des Navis – so muss man nicht ständig auf das Navi schauen sondern kann sich auf das Fahren konzentrieren.
Sprachsteuerung: mit einem komplett vernetzten Setup kann man natürlich auch mit seinem Navi sprechen – wenn man einsam ist … na ja, vielleicht besser, als wenn man bei der Fahrt mit den Fingern an den Dingern rumfummelt aber eigentlich sollte man da während der Fahrt nichts bedinen müssen. Und ob eine Sprachsteuerung auf einer amtlichen Harley gut funktioniert möchte ich bezweifeln …
Diverse Software-Features für Moped-Fahrer: dazu gehören inzwischen neben besonderen Routing-Modi für kurvige Strecken auch eine Community-Integration, so dass man mit anderen Routen austauschen kann bzw. auf Routen-Sammlungen des Herstellers zugreifen kann.
Zu den Martführern gehören die Geräte von TomTom und Garmin. Ich habe in meinem Navi-Anwender-Leben Geräte von beiden Herstellern benutzt und mußte mich jeweils deutlich umgewöhnen. Garmin hatte für mich eine Zeit lang die Nase vorn was innovative Software-Features angeht (z.B. konnte man da schon früh Routen vom PC aufspielen), aber TomTom hat da offensichtlich aufgeholt.
Was mir sowohl bei Rider und zumo auffällt, sind die hochwertigen Montage-Einheiten von RAM Mounts. Ohne dass ich Geld dafür bekomme kann ich diesen Halterungen aus eigener Erfahrung gute Noten geben – das hält und kann variabel positioniert werden ohne dass was ausleiert oder nach der xten Anwendung einfach abbricht.
Das war das erste Motorrad-Navi, das ich zumindest als solches wahrgenommen habe. Insofern kann man das Gerät also als „Klassiker“ bezeichnen und scheint sich laut den beworbenen Testberichten auch zu bewähren. Und um möglichst viele potentielle Käufer abzuholen gibt es das Rider in mehreren Varianten – sprich: Preisgruppen.
zu Tante Louis
Das zomu ist featuremäßig vergleichbar zum Rider, aber man sollte auf jeden Fall beide Geräte parallel vergleichen. Bei Handling und Kartenanzeige haben beide Hersteller ihre eigene Philosophie – mit der man sich anfreunden kann oder nicht. Wie das Rider gibt es das zumo auch in unterschiedlichen Ausstattungs- und Preisklassen.
Und Tante Louis hat natürlich auch Garmin-Geräte
Da ich immer wieder am Herumprobieren bin kann ich hier nur eine Momentaufnahme liefern. Ich möchte hier auch nur mal einen Weg aufzeigen, von dem ich weiß, dass er funktioniert.
Im Schnelldurchlauf sieht das folgendermaßen aus:
Das ist alles hemdsärmlig – aber es tut zuverlässig. Aber ich möchte in der nächsten Saison etwas mehr experimentieren und z.B. mal die Kombination der Kurviger-Applikationen einsetzen.
Um die Routen auf das Smartphone zu schaufeln und dabei gleichzeitig zu sichern habe ich mich für eine Synchronisierung über einen Cloud-Speicher entschieden. Dafür kann man die kostenlos verfügbaren Speicher wie Google Drive, Microsoft OneDrive oder die DropBox verwenden. Ich verwende den HiDrive von Strato – bei überschaubaren Kosten einen Server in Deutschland, auf dem meine Urlaubsbilder nicht an Dritte verscherbelt werden – bitte dazu mal die AGBs der gängigen kostenlosen Cloud-Server lesen – nicht nur die Checkbox blind setzen !
Es wird zunächst ein Verzeichnis von meinem Notebook auf den HiDrive synchronisiert. Dann wird das Smartphone aus der Cloud synchronisiert – hier verwende ich FolderSync.
Besitzer eines nagelneuen Reisemotorrads aus bairischer Fertigung werden hier wenig Probleme haben, im Hersteller-Katalog eine wirklich vernünftige Lösung zu finden. Aber für die Oldtimer-Fans mit solidem 90er-Jahre-Standard hier mein „Setup“ – ohne Anspruch, dass das Non-plus-Ultra ist, aber es hat sich bewährt:
Für die Befestigung am Lenker verwende ich die RAMmount-Teile – das hält zuverlässig, die Kugel absorbiert angeblich einen Teil der Vibrationen und vor allem kann man die Position des Navis in einem weiten Bereich frei setzen. Links sieht man meinen Spritzwasserschutz für die USB-Steckdose bestehend aus einer leeren Taschentücher-Packung. Damit bin ich schon wiederholt durch die Alpen, das Jura, die Vogesen und den Schwarzwald gedüst – und das nicht nur bei Sonnenschein sondern teilweise mehrere Stunden am Stück durch den Regen. Geht alles …
Leute – kauft auch mal eine App ! Insbesondere im Smartphone-Bereich gibt es Unmengen an Software – für die man nichts bezahlen muss! Für jeden noch so abenteuerlichen Anwendungszweck findet man inzwischen eine App. Häufig gibt es kostenfreie Testversionen zum Ausprobieren (was man angesichts der unterschiedlichen Hardware, auf denen beispielsweise Android läuft, auch tun sollte) und für nur wenig Geld dann eine Vollversion. Schaut euch die Preise von Android-Apps an: das meiste findet sich im Bereich von ein paar EURO („Für eine Handvoll EURO“), die man sonst am Tag ohne groß zu überlegen für andere Dinge raushaut – und dann geizt man bei Produkten herum, in denen oft jede Menge Geld und Idealismus steckt ? Mag sein, dass durch das große „Vertriebsgebiet“ einzelne Apps echte Gelddruckmaschinen sind – die große Masse ist es aber nicht und ich frage mich immer wieder, von was die Entwickler da leben.
Man liest „OpenSource“ und denkt „freie Software – gut, koschd nix“ – aber ein häufiges Mißverständnis bei OpenSource besteht darin, dass „freie Software“ mit „kostenlos“ gleichzusetzen sei – „frei“ bedeutet hier aber grundsätzlich, dass der Zugang zu der Software frei ist und jedemann ermöglicht werden soll – das ist die Intention dahinter, nicht das Verschenken einer Leistung – „free speech, not free beer“. Oft bleibt es dann dem Benutzer überlassen, ob und wieviel er bereit ist, dafür auszugeben.
Ich habe großen Respekt vor den Kollegen, die sich in diesem Bereich engagieren und es möglich gemacht haben, dass man einen Rechner vom Betriebssystem bis zu den gängigen Anwendungen komplett ausstatten kann, dass es Leute gibt, die die Wikipedia füllen und Geodaten weltweit verfügbar machen. Man sollte sich daran zurückerinnern, was man einigen wenigen Software-Monopolisten in den Rachen werfen musste bis man einen simplen Brief am Rechner tippen konnte und dass viele Software-Projekte schon in der Planung scheiterten, weil die notwendigen Geodaten nicht bezahlbar waren.
Also: kaufen, kaufen, kaufen ! Man bekommt da auch was zurück …
OsmAnd ist eines dieser Projekte, die als OpenSource betrieben werden und fantastische Software in die Welt hauen. Jedem, der sich im Freien bewegt und Spaß daran hat, sich hier per GPS unterstützen zu lassen, sollte die freie Variante, die nur minimal beschränkt ist, ausprobieren und bei Gefallen auf die Plus-Variante wechseln.
Der größte Vorteil von OsmAnd gegenüber der allgegenwärtigen Google-Maps-App ist, dass es OpenStreetMap-Daten verwendet, die für mich im Bereich von Wanderwegen beispielsweise immer noch überlegen sind, und vor allem dass das auch Offline geht ! Gerade im Freizeit-Bereich kommt man in Gegenden ohne GSM-Abdeckung (mein Wohnort zum Beispiel) oder es wäre ein ärgerlicher Kostenfaktor ständig Daten zu ziehen.
Und OsmAnd bietet für die Anwendungsfälle „Offline-Routing“, sei es im Fahrzeug oder zu Fuß zahlreiche praxisbezogene Funktionen. Das ist auch schon mein einziger Kritikpunkt an OsmAnd: durch die Funktionsfülle kann man sich schon auch mal in der Bedienung verlieren. Aber vielleicht liegt es auch an der Übersetzung wenn ich darüber grüble, ob sich eine bestimmte Einstellung unter „Karte konfigurieren“ oder „Kartenverwaltung“ verbirgt.
Ich bin mit OsmAnd schon zig Kilometer auf dem Motorrad unterwegs gewesen und es funktioniert einfach. In der Regel habe ich Tracks auf das Smartphone geladen und blende die als Layer über die Basikarte. Aber es ist auch möglich, dass man Waypoints lädt und sich dann von Punkt zu Punkt navigieren läßt – in Kombination mit den gesprochenen Fahranweisungen und einem Kopfhörer im Helm eine komfortable Variante. Aber die Track-Variante verwende ich auch gerne beim Wandern weil ich hier auf Tracks von Seiten wie GPSies und outdooractive zurückgreife.
Passend zur Routenplanung auf der Webseite von Kurviger gibt es eine passende Android-App. Die Seite zur Online-Routenplanung gefällt mit der Konzentration auf das Wesentliche, nämlich der Routenberechnung. Auch die Smartphone-App wirkt sehr aufgeräumt, bietet aber einiges. In der kostenlosen Variante wird oben eine Werbe-Zeile eingeblendet – das halte ich aber für legitim. Für eine paar Euro erhält man eine werbefrei Version mit zusätzlichen Features wie beispielsweise einem Offline-Modus.
Wie auch die Webseite unterstützt die App unterschiedliche Kartenquellen. Die OpenTopoMap ist für reine Navi-Benutzer zwar erstmal gewöhnungsbedürftig, ich halte sie aber für unseren Zweck als hervorragend geeignet weil hier die Geländeform am Besten rüberkommt.
Wie zu erwarten funktioniert auch das Routing sehr gut in der App. Man kann direkt in der App eine Route definieren und kann so auch die App stand-alone ohne die Web-Applikation nutzen und z.B. spontan mal eben eine Route für den Heimweg erstellen lassen. Oder man erstellt aufwändigere Routen daheim am PC mit der Kurviger-Web-Applikation und übernimmt diese in die App. Dazu lässt man sich am PC einen QR-Code für die Route generieren, den man mit dem Smartphone einscannt – und die Route ist geladen ! Ebenfalls möglich ist ein schnöder Datei-Austausch (aber die Idee mit dem Code-Scan ist schon cool, oder ?).
Eine umfassende Dokumentation findet sich in der „Kurviger Knowledgebase„.
Auch das Planungstool Calimoto bietet eine korresponierende Android-App an. Ähnlich wie die Kurviger – App bietet Calimoto in der mobilen Variante schon alles Notwendige: die Kartendaten können schon in der freien Variante lokal geladen werden (aber nur ein Bundesland – mehr dann in der bezahlten Variante), so dass man unterwegs keinen Netzzugriff benötigt. Der Anwender kann direkt am Gerät eine Route planen – dank „Motorrad-Optimierung“ bekommt man schon mit wenigen Zwischenpunkten eine ansprechende Route geliefert. Selbstverständlich kann man auch die Routen aus der Web-Applikation übernehmen – dieser Bereich hat mir gut gefallen: sämtliche Routen werden mit dem Bezeichner und einer optionalen Beschreibung aufgelistet. Außerdem gibt eine grafische Preview der Route – fand ich sehr hilfreich bei der Sichtung mehrerer Routen.
Und ein Wahnsinns-Gimmick, weswegen hoffentlich niemand auf die Fresse fällt: die App zeichnet die Schräglage während der Tour mit auf – endlich mal ein sinnvoller Einsatz der Beschleunigungssensoren bei Smartphones, die ganzen Wasserwaagen-Apps sind doch öde !
Hier nun die Smartphone-Applikation zu motocompano. Es gibt einen kostenfreien Zugang, der allerdings deutlich eingeschränkt ist. Dafür bietet der „Tourer“-Level für einen sehr überschaubaren Obulus (Stand Dez. 2018: 8,99 EURO) eine Menge Funktionen, die sich inhaltlich abheben von anderen Plattformen – eine Aufstellung habe ich bereits zu der Web-Applikation geliefert. Außerdem kann man dann auch die Kartendaten zum Offline-Betrieb herunterladen. Die besonderen Auswahlparameter, die motocompano bietet, können auch auf der Smartphone-App verwendet werden.
Das Thema „Routenplanung“ ist ja an sich nichts Neues – früher ging das alles mit Papierkarten und irgendwelchen Notizen, heute mit der Verfügbarkeit von digitalen Karten verwenden viele den PC. Nochmals verstärkt wurde dieser Trend mit der Verfügbarkeit von mehr oder weniger freien Online-Karten zumal für die Routenplaner-Software-Pakete nicht nur die Software als solche sondern auch die Lizensierung der Geo-Daten mit bezahlt werden musste. Mehr Informationen zum Thema liefert der Artikel „Online-Karten“ .
Zunächst muss man sich für eine passende Software entscheiden. Wahrscheinlich kann man hier die erste Entscheidungsphase etwas abkürzen indem man sich klar macht, dass die einmal erfassten Routen häufig über Export-/Import-Funktionen in ein anderes System „transportabel“ sind – es ist also nicht alles gleich komplett verloren bei einem Wechsel. Ich würde empfehlen, etwas zu experimentieren weil es oft vermeintliche Kleinigkeiten im Handling sind, die darüber entscheiden, ob das Arbeiten mit dem PC wirklich ein Gewinn ist. Einen Überblick über einige Systeme kann ich im Artikel zu den Routenportalen liefern, so dass zumindest eine grobe Orientierung gegeben ist. Und inzwischen gibt es für viele Einsatzzwecke entsprechende Unterstützung, sei es Touren für Moped-Fahrer, Radler, Wanderer, Jogger und und ..
Selbstverständlich kann man noch ganz hervorragende Touren auf der Papierkarte austüfteln – letztendlich stecken hier schon ausreichend Informationen zu einer interessanten Strecke: man sieht die Kurvenverläufe, das Relief, kann die Straßenbeschaffenheit anhand der Kategorie einschätzen – aber die digitalen Varianten können hier immer wieder unterstützen und zusätzlichen Nutzen bieten. Als da wären …
Das ist selbstverständlich die Kernaufgabe dieser Systeme – und hier trennt sich dann auch schnell die Spreu vom Weizen da verschiedene Wege nach Rom bzw. zu einer Moped-Tour führen. Grundsätzlich funktionieren die Planer nach folgendem Prinzip:
Und hier gibt es dann die Unterschiede – zum Einen in der Bedienung (wie werden Punkte erfasst, wie funktioniert das Einfügen von Punkten, wie wird die Reihenfolge verändert etc.), zum Anderen in den Fähigkeiten des verwendeten Routing-Moduls. Ausgefeilte System wie beispielsweise Kurviger und Calimoto bieten gerade Motorradfahreren interessante Modi an.
Die ganze Arbeit, die man sich mit der Erfassung einer Route macht, sollen natürlich nicht für den Eimer sein, sondern man möchte später darauf zugreifen, an ein Navi übergeben und Änderungen einarbeiten etc. Das ganze kann durch einen Export auf die lokale Festplatte oder online über einen Benutzeraccount laufen.
Beide Möglichkeiten sind wichtige Hilfsfunktionen, da insbesondere der Export benötigt wird, um die Planung auf das Navi zu bekommen. Es sei denn, man nutzt integrierte Systeme, die auch einen mobilen Client bieten über den man auf die gespeicherten Routen unterwegs zugreifen kann. Beispiel: Kurviger
Häufig bieten die System die Möglichkeit, ein Benutzerkonto anzulegen, unter dem man Routen speichern kann. Damit stehen diese Daten auch rechnerübergreifend zur Verfügung.
Im Zeitalter der social networks gibt es natürlich auch bei den Routenplanern über die reinen Benutzer-Accounts hinaus Möglichkeiten, sich seiner digitalen Umwelt mitzuteilen, sei es durch sharen/teilen von Routen, Bewertungs-Möglichkeiten von Routen oder diversen Forum- und Kommentarfunktionen.
Hier möchte ich am Beispiel von RouteConverter illustrieren, wie man Routen erfasst. Das Vorgehen ist bei anderen Systemen ähnlich bis identisch. Wichtig ist mir ein unkompliziertes und intuitives Bewegen in der Karte: Kartenausschnitt verschieben mit gehaltener linker Maustaste, hinein- und herauszoomen mit dem Mausrad ohne zwischendurch noch erst eine Zoomfunktion aktivieren zu müssen ist inzwischen Standard. Und so kann man dann effektiv den nächsten Waypoint suchen und gleich direkt in der Karte setzen. Zu den Begriffen und Strukturen der digitalen Routen hilft der Artikel zum Datenaustausch.
Die Streckenpunkte werden mit der Maus direkt in der Karte gesetzt und als Waypoints in der Liste daneben ausgegeben. Die Auswahl in der Liste und der Karte werden miteinander synchronisiert: die Selektion in der Liste markiert den entsprechenden Punkt auch in der Karte. Nettes Feature hier in RouteConverter: der Punkt wird gleichzeitig mit der nächsten Ortsbezeichnung ergänzt – oder mit dem Fachbegriff: ein inverses Geokodieren wird angewendet. In der Liste kann man dann mit den Pfeilbuttons die Reihenfolge der Punkte ändern.
Wichtig ist der Modus, ob und wie die Waypoints miteinander verbunden werden: standardmäßig verbindet RouteConverter die einzelnen Punkte nicht – das ist der Typ „Wegpunktliste„, die Punkte werden einfach nur eingezeichnet. Mit dem Typ „Track“ werden die Punkte durch eine einfachen Linie miteinander verbunden
Für unseren Einsatzzweck ist der Typ „Route“ am sinnvollsten – hier wird für die Verbindungen zwischen den Punkten das Straßennetz verwendet. In den Optionen kann man die Parameter für das Routing setzen wie beispielsweise das zu verwendete Fahrzeugprofil, wodurch die Auswahl der Straßen beeinföusst wird
Um zusätzliche Punkte zu der Route einzugeben kann man entweder neue Punkte am Ende anfügen oder neue Zwischenpunkte innerhalb der bereits erfassten Route einfügen.
In RouteConverter steuert man den Modus über die Markierung in der Wegepunktliste – die Markierung legt fest, nach welchem Punkt die neue Position der Liste hinzugefügt wird. Demzufolge wird der neue Punkt ganz hinten angefügt wenn die Markierung auf dem letzten Punkt steht.
Ist ein anderer Punkt selektiert wird der neue Punkt hinter diesem in die Liste eingefügt. Dementsprechend wird dann auch die Route aktualisiert.
In der Karte können bereits gesetzte Punkte verschoben werden – die Route wird dann entsprechend angepasst.
Sobald die Route komplett ist kann sie optional in einen Track umgewandelt werden.
Das schöne am Motorradfahren ist doch, dass da nix außen rum ist, was einen bei der intensive Wahrnehmung der Elemente behindert: man spürt den Wind, den Wechsel von Sonne und Schatten spürt man direkt über die Einstrahlung und man ist auch akustisch mitten drin im Geschehen und hört den Wechsel von Felswand zu Almwiese über die unterschiedliche Reflektion. Oder etwas weniger positiv formuliert: ohne Interalhelm oder hohe Scheibe sammelt man Insekten aller Arten direkt mit dem Gesicht, im Hochsommer schwimmt man im Kombi, bestimmte Moped-Typen vibrieren alle Schrauben ab und so richtig klatschnass zu werden gehört ebenfalls dazu.
Damit unterscheiden sich die Bedingungen für Navis doch deutlich von denen in einem Auto, wobei auch dort in den Gerätespezifikationen beispielsweise weite Temperaturbereiche abgedeckt werden. Neben den Bedingungem die sich direkt aus der Situation im Freien ableiten lassen, kommt für den „Anwender“ noch dazu, dass der nur eingeschränkt das Gerät bedienen kann: filigrane Fingergesten kann man mit Handschuhen vergessen und die Möglichkeit zu einer akustischen Signalisierung kann man nicht immer voraussetzen. Und nicht zu vergessen: inzwischen dürfte jedes Auto mit einem Zigarettenanzünder bzw. einer USB-Steckdose ausgestattet sein, bei Motorrädern muss das nicht immer der Fall sein, gerade bei älteren Modellen. Und wenn dann das Navi oder Smartphone sich mitten in der Tour mit leerem Akku verabschiedet weil das Display einiges an Saft zieht, dann ist das doch eher unbefriedigend.
Wie man diesen Bedingungen bei Einsatz eines Auto-Navis oder Smartphones begegnet habe ich bei der Beschreibung meiner aktuellen Lösung beschrieben.
Diese Geräteklasse bietet inzwischen eine gute Auswahl. Meiner Erinnerung und Recherche nach war das TomTom-Rider zumindest eines der ersten Geräte mit einer gewissen Verbreitung. Zunächst wurde die Hardware an die oben besprochenen Bedingungen angepasst, und ist beispielsweise spritzwassergeschützt (damit kann man nicht tauchen – ich sag’s ja nur) und beinhaltet eine Halterung, die z.B. am Lenker zu befestigen ist. Softwareseitig ist die Benutzeroberfläche so ausgelegt, dass man sie auch mit Handschuhen bedienen kann.
Nachfolgende Generationen haben vor allem bei der Routing-Intelligenz zugelegt, weil die Option „Autobahn meiden“ einfach zu wenig ist um das ganze als „Motorrad-Navi“ deklarieren zu können und einen entsprechenden Preis-Aufschlag zu rechtfertigen.
Als Alternative zu den Moped-Navis und um das ganze Setting mit einem Navi auf dem Motorrad einmal bei überschaubaren Kosten auszuprobieren bieten sich entsprechende Navi-Apps für Android oder iOS an. App installieren, Route erstellen oder importieren, Smartphone in den Tankrucksack für den allerersten Test und los geht’s ! Aber nicht zu oft auf das Navi starren – ich krieg da immer so ein Kribbeln wenn ich jemanden unterwegs im Blindflug sehe der irgendwas spannendes in der Kartenhülle anstarrt !
Aber wenn man so herausfindet, dass sich das gut anfühlt, kann man in eine entsprechende Halterung und ggfs. in eine notwendige Stromversorgung investieren. Oder andersherum: wenn man über den Versuch feststellt, dass doch nichts über eine gute Karte geht, hat man nur wenig bis kein Geld verbrannt.
Aber natürlich kann man beim Ausbau dieser Variante auch gut sein Geld loswerden für gute Halterungen und Cases sowie die passende Software. Der Haken ist die Hardware, weil ein Smartphone nicht dafür gebaut ist. Allerdings ist mir noch kein Smartphone auf dem Moped kaputt gegangen – aber immer alles auf eigene Gefahr !
… zumindest in aller Regel beim Motorradfahren in der Freizeit. Und hier im Blog soll es darum gehen, verschiedene Varianten aufzuzeigen, wie man das bewerkstelligen kann – von ganz einfach und „old-school“ bis „High-Tech“, wo man schnell mal vergessen kann, dass man eigentlich Moped fahren wollte – aber die Navi-und Routenplanungs-Technik hat eben auch so ihre Reize (und Tücken).
Das ist ein Fall für die typische Hausstrecke: abends nach der Arbeit noch schnell eine Runde um den Block drehen. Die Strecke ist bekannt, die Planung reduziert sich auch die Auswahl der bekannsten Strecke oder dem spontanen Zusammenwürfeln mehrerer bekannter Streckenabschnitte zu einer neuen Route.
Oder man fährt in die etwas weitere Region und orientiert sich grob an den Straßenschildern und überlässt die kleinräumige Streckenauswahl der Intuition. Dabei kann man herrliche Zufallstreffer landen, die eben nicht auf den ausgefahrenen Standard-Routen liegen. Aber man kann auch von Autobahn-Zubringer zu Bundesstraße pendeln während direkt nebenan die kurvige Wahnsinnsstrecke liegt – die man auf der Karte gleich entdeckt hätte.
Das ist die einfachste aber wie ich finde anspruchsvollste Variante: eine Papier-Karte mit einer eingezeichneten Route, die man daheim mt dem Autoatlas oder verschiedenen anderen Kartenwerken erarbeitet hat. Anspruchsvoll finde ich dabei, dass man immer die Orientierung behalten muss weil man ja während der Fahrt nicht ewig auf die Karte starren kann – es fehlt der blaue Pfeil mit der aktuellen GPS-Position …
Und das ist der größte Vor- und Nachteil der Papierkarte gegenüber dem Navi: das Navi verleitet dazu, immer diesem blauen Pfeil hinterherzufahren ohne nach der Fahrt auch nur den geringsten Schieber zu haben, wo man den ganzen Tag über war. Auf der Karte sieht man immer einen großen Ausschnitt der Umgebung, man muss sich orientieren und so bekommt man sehr viel besser mit, wo man denn so herumzischt.
Andererseits ist man immer wieder auch mehr oder weniger stark vom Verkehr abgelenkt, zumal es die Position des Tankrucksacks erzwingt, dass man immer wieder den Kopf ziemlich weit herunternimmt. Für die nachfolgenden Fahrer auf einer Tour immer wieder mal ein Push für Blutdruck und Puls ….
Das kenne ich nicht aus eigener Erfahrung, ich nehme auch mal an, dass diese Geäte vorzugsweise im Rally- und Endurobereich vorkommen wo man sich Biegung für Biegung aufbereitet. Weil was macht man sonst im Fall einer Baustelle ? Aber wer hier Erfahrungen hat, kann sich gerne bei mir melden, das würde mich interessieren.
Das ist die erste Stufe der Navi-Evolution auf dem Moped: ein herkömliches Zubehör-Navi, dass man irgendwie auf’s Moped schnallt.
Die erste Herausforderung: wie setze ich das Teil sinnvoll ein für meine Tour ? Typischerweise lösen diese Geräte ganz hervorragend die Aufgabe „leite mich auf dem schnellsten Weg von A nach B“ – wir wollen aber auf dem schönsten/kurvigsten/aussichtsreichsten/autofreiesten Weg nach B. Je nach dem, was das Gerät bietet, gibt es hier unterschiedliche Lösungswege:
Die nächsten Herausforderungen ergeben sich daraus, dass die Geräte für den Auto-Innenraum designed sind und nicht für das Motorrad: wie versorge ich das Ding mit Strom, wie und wo befestige ich das Navi auf dem Motorrad und was mache ich, wenn es regnet und ich noch 120 km schaffen muss heute ?
Smartphones sind inzwischen vor allem „smart“ und immer weniger „Phone“ – und es gibt inzwischen auch einige interessante Apps zur Motorrad-Navigation. Die Vorteile dieser Variante liegen darin, dass inzwischen jeder ein Smartphone besitzt und damit die Hardware vorhanden ist, während die Kosten für die Software oft überschaubar bleiben.
Nachteilig ist, dass die Smartphones nicht für diesen Einsatz als Motorrad-Navi konzipiert sind. Also muss man sich bei der Befestigungsart entsprechend darauf einstellen um Vibrationen, Sonneneinstrahlung und Feuchtigkeit zu kompensieren.
Ich bin schon einige Touren problemlos mit dem Smartphone gefahren, ich würde es aber nicht risikieren, mit einem teuren High-End-Luxusgerät hier an den Start zu gehen. Aber man wird durch die Software-Ausstattung in die Lage versetzt, vorgeplante Routen vom heimischen PC oder aus diversen Foren zu übernehmen und sich beqeuem führen zu lassen.
Diese Spezies bietet inzwischen ebenfalls eine gewisse Spannbreite an. Das dürfte zum Einen daran liegen, dass Moped-Fahrer im Schnitt eine zahlungskräftige Klientel sind, zum Anderen müssen die Navi-Hersteller die Einbrüche im Segment der herkömmlichen Navis ausgleichen um ihre Geräte loszuwerden. Demzufolge gibt es Geräte, die tatsächlich den speziellen Anforderungen auf dem Motorrad gerecht werden und andere, die vor allem umgelabelt wurden und mit Alibi-Features auf das Thema „Motorrad“ adaptiert wurden.
Natürlich gibt es nicht den einen „amtlichen“ Weg, weil jeder anders gestrickt ist und schon alleine der technologische Spieltrieb sowie die Größe des Portemonnais bestimmte Lösungen forciert und andere ausschließt. Deshalb zunächst ein grober Überblick, um darüber die einzelnen Möglichkeiten vorstellen zu können. Selbstverständlich sollte sich jeder seinen Weg zusammenbasteln und auch bei aller Planung sich seine Spontaneität bewahren
Ein Sicherheitshinweis vorweg:
Gaaaaanz wichtig: Sicherheit und die eigene Einschätzung im Verkehr geht vor ! Gerade bei meinen ersten Navi-Versuchen war ich immer wieder mal so fasziniert von der Technik dass ich den Rest etwas vergessen habe und z.B. mal über eine Kreuzung gebrettert bin weil das Navi mir nicht gesagt hatte dass ich keine Vorfahrt habe – es kam glücklicherwiese niemand. Beliebt auch der immer wieder als aktuelle News lancierte Bericht, dass irgendjemand im Fluss gelandet ist weil er eine Fährlinie im Navi als Straße interpretiert hat. Auch wenn das „Fake-News“ sein sollten – aber auf jeden Fall vorstellbar.
Auch wenn die aktuellen Smartphone-Apps und Motorrad-Navis häufig eine Routenplanung unterstützen bevorzuge ich die Planung daheim am PC. Für unterwegs ist das ein nettes Gimmick, aber die Geräte alleine sind zu klein um eine echte Karte ersetzen zu können. Für die Touren-Planung gilt für die Kartengröße derselbe Grundsatz wie für Hubraum: die Kartengröße ist durch nichts zu ersetzen außer durch eine noch größere Karte. Na ja, nicht ganz: hier hilft auch ein intelligenter Routing-Algorithmus.
Entweder man plant eine eigene Route oder bedient sich der Routen anderer Motorradfahrer, die auf den einschlägigen Portalen ausgetauscht werden können.
Sobald die Route fertig geplant ist muss man sie auf das mobile Gerät laden. Hierfür haben sich Austauschformate etabliert, die technisch den gemeinsamen Nenner beschreiben wie z.B. das GPX-Format. Inhaltlich müssen bei den Austausch-Dateien einige Besonderheiten und Begrifflichkeiten beachtet werden (Tracks, Waypoints etc) um das gewünschte Ergebnis zu erreichen.
Unter „Navigation“ verstehe ich das, was dann irgendein System auf dem Moped leistet: mich auf der vorgeplanten Route entlang führen. Das kann ein einfaches Tracking sein, bei dem die geplante Route einfach auf der Hintergrundkarte dargestellt wird und ich mich daran orientieren kann – eine einfache aber gerade auch deshalb praktikable Lösung.
Einen Schritt weiter gehen Lösungen, bei denen man an das Navi nur Zwischenziele übergibt und das Navi die konkrete Streckenführung zum nächsten Zwischenziel dann selbst berechnet. Hier muss man darauf achten, dass die Zwischenziele so gesetzt werden, dass auch die gewünschte Streckenführung dabei herauskommt ohne zu viele Zwischenziele erfassen zu müssen (insbesondere dann, wenn die Anzahl der Zwischenziele technisch begrenzt ist). Das benötigt einige Erfahrungswerte – wenn das Navi plötzlich umdrehen und die Straße zurück will hat es wohl nicht gepasst.